Heilpflanzenlexikon
Hier erhalten Sie einen Überblick über wichtige Heil- und Arzneipflanzen
Die vorliegende Übersicht bietet eine strukturierte Zusammenstellung der wichtigsten Arzneipflanzen, die in Deutschland in pflanzlichen Arzneimitteln (Phytopharmaka) als Wirkstoff enthalten sind. Die Monographien enthalten Angaben zu den Pflanzen, zu deren arzneilich genutzten Pflanzenteilen (= Droge im pharmazeutischen Sinne) und Angaben zu den Inhaltsstoffen sowie detaillierte Informationen über die medizinische Anwendung der Pflanzen bzw. Drogen. Weiterhin wird auf die Dosierung und die Zubereitung von Teeaufgüssen eingegangen. Auch werden die notwendigen Warnhinweise gegeben und auf Neben- und Wechselwirkungen hingewiesen.
Die Angaben wollen und können jedoch keine ausschließliche Anleitung zur Selbsttherapie bieten. Bitte lassen Sie sich im Erkrankungsfalle von Ihrem Arzt, Heilpraktiker oder in Ihrer Apotheke beraten.
M
- Mariendistel
Botanische Bezeichnung
Mariendistel - Silybum marianum (L.) Gaertn. (syn. Carduus marianus L.)
Familie
Korbblütler (Asteraceae)
Volkstümliche Bezeichnung
Silberdistel, Frauendistel, Milchdistel
Wissenswertes zur Pflanze
Die Mariendistel ist in Südeuropa, den Kaukasusländern, Klein- und Vorderasien sowie in Nordafrika und den Kanarischen Inseln heimisch, in vielen anderen Ländern eingeschleppt. Sie wächst vorzugsweise auf sonnigen, felsigen Hängen, an Zäunen in der Nähe von Häusern, Bahnhöfen und Dorfstraßen. Mariendistel für arzneiliche Zwecke stammt ausschließlich aus Kulturen. Der Gattungsnamen Silybum leitet sich vom griechischen ‚silibon (ethymologisch Syllibon)’ = Quaste ab.
Die distelartige Pflanze ist ein- oder zweijährig. Sie wird 60 bis 150 cm hoch und blüht von Juni bis September mit purpurroten Korbblütenköpfchen, die nur aus Röhrenblüten bestehen. Ihr distelartiges Aussehen rührt von den äußeren Hüllblättern der Blüte her, die in starke, stechende Dornenspitzen auslaufen. Die einzelnen Lappen der Stängel umfassenden Blätter enden ebenfalls in spießförmigen, gelben Dornen. Sie stehen am unteren Teil der Stängel und sind entlang der Nerven typisch weißlich gefleckt und marmoriert. Die braun-fleckigen Früchte tragen als Flugorgan einen glänzend weißen Pappus.Arzneilich verwendete Pflanzenteile (Droge)
Verwendet werden die vom Pappus befreiten, reifen Früchte.
Die im Handel befindliche Droge stammt ausschließlich aus dem Anbau, z. T. in Norddeutschland, wird jedoch vorwiegend importiert, vor allem aus Argentinien und China, Rumänien und Ungarn.Inhaltsstoffe der Droge
Mariendistelfrüchte enthalten Flavolignane (Silymarin) und fettes Öl
Qualitätsbeschreibungen
Die Qualität folgender Drogen bzw. Drogenzubereitungen ist im Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur.) festgelegt:
- Mariendistelfrüchte (Silybi mariani fructus)
- Eingestellter (standardisierter) gereinigter Mariendistelfrüchtetrockenextrakt (Silybi mariani extractum siccum raffinatum et normatum)
Medizinische Anwendung
Anerkannte medizinische Anwendung
Standardisierte Extraktpräparate und Silymarin: innerlich zur unterstützenden Behandlung bei chronisch-entzündlichen Lebererkrankungen und Leberzirrhose; zur Behandlung von toxischen Leberschäden (intravenös).Traditionelle Anwendung
Mariendistelfrüchte zur Unterstützung der Verdauungsfunktion bei dyspeptischen Beschwerden (traditionelle Anwendung nach § 109a).
Arzneiliche Drogenzubereitungen in Fertigarzneimitteln
- auf Silymarin standardisierte Trockenextrakte (DEV von 25-40:1 bis 60-70:1 - Auszugsmittel: Aceton, Ethylacetat oder Ethanol 96% V/V)
- Mariendistelfrüchte Urtinktur in flüssigen Zubereitungen
Dosierung
Fertigarzneimittel: siehe Packungsbeilage;
Teeaufgüsse werden nicht empfohlen, da damit die wirksame Dosis nicht erreicht wird.Hinweise
Bei bestehenden Allergien gegen Mariendistel müssen Mariendistelzubereitungen in jeder Form gemieden werden.
Während der Schwangerschaft, Stillzeit oder bei Kindern unter 12 Jahren nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt anwenden, da bisher noch keine Erfahrungen zur Unbedenklichkeit vorliegen.Nebenwirkungen
Selten leicht abführende Wirkung und Überempfindlichkeitsreaktionen
Wechselwirkungen
Keine bekannt
- Mäusedorn
Botanische Bezeichnung
Stechender Mäusedorn – Ruscus aculeatus L.
Familie
Spargelgewächse (Asparagaceae)
Wissenswertes zur Pflanze
Der stechende Mäusedorn ist im Mittelmeergebiet und Nordafrika bis Vorderasien heimisch und ist auch an der Atlantikküste Frankreichs und Englands zu finden. Er wächst als immergrüner, die Trockenheit liebender Strauch in Gebüschen und an trockenen, steinigen Abhängen. Die uns als Blätter erscheinenden Organe sind blattartig verbreiterte, 1,5 bis 2,5 cm lange Seitentriebe (Phyllokladien). Sie übernehmen mit ihrer grünen Farbe (Chlorophyll) die Photosynthese. Die Blätter selbst sind unscheinbare Schuppen, die leicht abfallen und deswegen nicht in Erscheinung treten.
Die kleinen weißen Blüten stehen zu mehreren ungefähr in der Mitte der blattartigen Seitentriebe (Phyllokladien). Wenn diese dann mitten auf den „Blättern“ zu roten Beeren heranreifen, sind die Zweige des Mäusedorns sehr dekorativ. Deshalb werden sie gerne im Spätherbst in Grab- oder Adventsgestecke eingearbeitet und halten sich darin bis in den Winter hinein. Die Phyllokladien sind ledrig hart und laufen am Ende in eine scharfe Spitze aus, an der man sich leicht verletzen kann. Diese Eigenschaft hat der Pflanze den Namen „Mäusedorn“ eingebracht, verstärkt durch den Beinamen „stechend“. Dies drückt sich auch im Artepitheton aculeatus aus, abgeleitet von lat. ‚aculeus’ (= Stachel), aculeatus heißt somit „mit Stacheln versehen“. In alten Büchern findet man den Hinweis, dass die dornigen Zweige zum Abhalten der Mäuse, Fledermäuse und Ratten dienten, indem sie zu Körben verflochten wurden, in denen Nahrungsmittel aufbewahrt wurden. Im Englischen heißt die Pflanze „Butcher’s broom“ (Metzgers Besen), weil in Italien früher die Metzger ihre Hackklötze mit Besen aus Mäusedorn säuberten.Arzneilich verwendete Pflanzenteile (Droge)
Verwendet werden die getrockneten unterirdischen Teile, bestehend aus den Wurzelstöcken mit anhängenden Wurzeln. Sie werden im Spätsommer ausgegraben. Die Droge des Handels stammt aus den Mittelmeerländern.
Inhaltsstoffe der Droge
Mäusedornwurzelstock enthält Steroidsaponine; das daraus isolierte Aglykongemisch ist unter der Bezeichnung „Ruscogenine“ im Handel. Außerdem sind Phytosterole und Triterpene enthalten.
Qualitätsbeschreibungen
Die Qualität des Mäusedornwurzelstocks (Rusci rhizoma) ist im Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur.) festgelegt.
Medizinische Anwendung
Anerkannte medizinische Anwendung
Zur unterstützenden Therapie von Beschwerden bei chronisch venöser Insuffizienz wie Schmerzen und Schweregefühl in den Beinen, nächtliche Wadenkrämpfe, Juckreiz und Schwellungen. Unterstützende Therapie von Beschwerden bei Hämorrhoiden wie Juckreiz, Brennen (Kommission E, ESCOP).
Das HMPC hat Mäusedornwurzelstock als traditionelles pflanzliches Arzneimittel eingestuft (siehe „Traditionelle Anwendung“).Traditionelle Anwendung
Mäusedornwurzelstock wurde vom HMPC als traditionelles pflanzliches Arzneimittel (§ 39a AMG) eingestuft. Basierend auf langer Erfahrung kann Mäusedornwurzelstock zur Besserung von Beschwerden und Schweregefühl in den Beinen im Zusammenhang mit leichten venösen Durchblutungsstörungen und bei Hämorrhoiden zur Linderung von Juckreiz und Brennen eingesetzt werden.
Arzneiliche Drogenzubereitungen in Fertigarzneimitteln
Trockenextrakte in Kapseln und Tabletten
Dosierung
Fertigarzneimittel: Um die Wirkung zu gewährleisten, sollte Mäusedornwurzelstock in Form von Fertigarzneimittel mit einem definierten Wirkstoffgehalt (quantifizierter Extrakt) eingenommen werden; die Dosierung ist der Packungsbeilage zu entnehmen.
Mit einer Teezubereitung von Mäusedornwurzelstock wird die wirksame Dosis zur Behandlung der chronisch venösen Insuffizienz nicht erreicht.Hinweise
Für die Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit liegen noch keine Untersuchungen zur Unbedenklichkeit vor. Bei Kindern und Jugendlichen ist das Krankheitsbild nicht relevant.
Nebenwirkungen
Bei Einnahme von Mäusedornwurzelstock können Magenbeschwerden und Übelkeit auftreten.
Wechselwirkungen
Keine bekannt
- Melisse
Botanische Bezeichnung
(Zitronen)-Melisse –
Melissa officinalis L.Familie
Lippenblütler (Lamiaceae)
Wissenswertes zur Pflanze
Die Melisse war ursprünglich in Kleinasien bis nach Südwestsibirien beheimatet. Heute wird sie in Mitteleuropa kultiviert und kommt dort vereinzelt auch verwildert vor. Sie wird sehr gerne von Bienen aufgesucht, was sich im Gattungsnamen widerspiegelt (griech. ‚melissa’ = Biene), der sich auch mit dem angenehmen Duft des Honigs in Verbindung bringen lässt (griech. ‚meli’ = Honig). Das Artepitheton officinalis lässt darauf schließen, dass es sich um eine alte Arzneipflanze handelt, denn die „Offizin“ ist der Verkaufsraum einer Apotheke und ‚officinalis’ bedeutet: in den Apotheken gebraucht.
Die Melisse ist eine bis zu 80 cm hohe Staude mit verästeltem, vierkantigem Stängel. Die gestielten, breit eiförmigen Blätter stehen gegenständig am Stängel und haben einen kerbig-gesägten Blattrand. Der zitronenartige Geruch der Blätter wird durch ein ätherisches Öl verursacht, das in Drüsenschuppen auf der Blattoberfläche enthalten ist. Beim Zerreiben verletzt man diese Drüsen und setzt so das ätherische Öl frei. Die blass-weißen Blüten sitzen zu mehreren (Scheinquirle) in den Blattachseln der oberen Blätter und haben eine auffallend große Unterlippe und einen zweilippigen Kelch. Die Blütezeit ist Juni bis August.Arzneilich verwendete Pflanzenteile (Droge)
Verwendet werden die Blätter mit ihrem typischen zitronenartigen Geruch, der beim Zerreiben deutlich wahrzunehmen ist. Die im Handel befindliche Droge stammt aus Kulturen in Mittel- West- und Osteuropa.
Inhaltsstoffe der Droge
Melissenblätter enthalten ätherisches Öl mit hauptsächlich Citral und Citronellal, die für das zitronenartige Aroma verantwortlich sind. Außerdem Lamiaceen-Gerbstoffe (Hauptvertreter: Rosmarinsäure) und Flavonoide.
Qualitätsbeschreibungen
Die Qualität folgender Drogen bzw. Drogenzubereitungen ist im Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur.) festgelegt:
- Melissenblätter (Melissae folium)
- Melissenblättertrockenextrakt (Melissae folii extractum siccum)
Medizinische Anwendung
Anerkannte medizinische Anwendung
Innerlich bei funktionellen Magen-Darm-Beschwerden und bei nervös bedingten Einschlafbeschwerden. Äußerlich bei Herpesinfektionen (Lippenbläschen durch Herpes simplex) (Kommission E, ESCOP). Das HMPC hat Melissenblätter als traditionelles pflanzliches Arzneimittel eingestuft (siehe „Traditionelle Anwendung“).
Traditionelle Anwendung
Das HMPC hat Melissenblätter als traditionelles pflanzliches Arzneimittel (§ 39a AMG) eingestuft. Basierend auf langer Erfahrung können Melissenblätter zur Besserung von stressbedingten Symptomen und als Einschlafhilfe sowie bei leichten krampfartigen Beschwerden im Magen-Darm-Bereich (bei Blähungen) eingesetzt werden.
Melissenblätter in Kombination mit anderen Drogen (z.B. Baldrianwurzel) zur Besserung des Befindens bei nervöser Belastung bzw. zur Unterstützung der Herz-Kreislauffunktion (traditionelle Anwendung nach § 109a).Arzneiliche Drogenzubereitungen in Fertigarzneimitteln
- Melissenblätter als Tee, auch in Teeaufgussbeuteln; häufig mit anderen beruhigend wirkenden Drogen kombiniert
- Fluidextrakt in Flüssigkeiten
- Alkoholische Auszüge in Tropfen
- Trockenextrakt in löslichen Tees, Tabletten, Dragees
- Trockenextrakt in Salben (gegen Lippenbläschen)
In Präparaten zum Einnehmen werden Melissenblätter häufig mit anderen beruhigend wirkenden Drogen kombiniert.
Als „Melissengeist“ wird ein alkoholisches Mischdestillat gehandelt. Dabei werden Melissenblätter, Orangenschalen, Ingwerwurzel, Nelken, Zimtrinde, Angelikawurzel und andere Drogen gemeinsam in Alkohol angesetzt und dann destilliert. „Karmelitergeist“ (Spiritus Melissae compositus) ist eine Mischung verschiedener ätherischer Öle, u.a. Melissenöl (häufig ausgetauscht gegen das preiswertere Citronellöl), in Alkohol gelöst.Dosierung
Fertigarzneimittel: siehe Packungsbeilage; Teeaufguss: Mehrmals täglich 1 Tasse frisch bereiteten Melissentee warm trinken.
Bereitung eines Teeaufgusses
1,5 bis 4,5 g fein geschnittene Melissenblätter mit 150 mL heißem Wasser übergießen (nicht kochen!), 5 bis 15 Min. ziehen lassen und abseihen.
Hinweise
Bei bekannten Allergien gegen Melisse müssen Melissenzubereitungen gemieden werden.
Für die Anwendung von Melissenblättern während der Schwangerschaft, Stillzeit oder für die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren liegen noch keine Untersuchungen zur Unbedenklichkeit vor.Nebenwirkungen
Gelegentlich Allergien
Wechselwirkungen
Keine bekannt
- Minze
Botanische Bezeichnung
(Japanische) Minze – Mentha arvensis var. piperascens Malinv. ex Holmes
Familie
Lippenblütler (Lamiaceae)
Volkstümliche Bezeichnung
Ackerminze, Feldminze, Chinesische oder Japanische Minze
Wissenswertes zur Pflanze
Die Ackerminze ist in Europa und in Asien bis Sibirien und China verbreitet; sie wird vor allem in Japan und China angebaut (Chinesische oder Japanische Minze), aber auch in Brasilien und Indien. Beim Zerreiben riechen die Blätter intensiv nach Menthol, geruchlich sind sie somit der Pfefferminze zum Verwechseln ähnlich. Die mehrjährige Minze wird bis zu 60 cm hoch, ihre Blätter sind elliptisch-lanzettlich bis breit-eiförmig mit schwach gezähntem Rand. Die lilafarbenen Blüten stehen in dichten Scheinquirlen mit 8 bis 12 Blüten auf kleinen Tragblättern. Blütezeit ist Juni bis August.
Aus dem blühenden Kraut wird durch Wasserdampfdestillation ein ätherisches Öl gewonnen, das ca. 80% (-)-Menthol enthält. Dieses scheidet sich beim Abkühlen aus dem Öl kristallförmig ab. Die Menthol-Kristalle werden abgeschöpft, weiter aufgereinigt und als natürliches (-)-Menthol vermarktet. Der ölige Rückstand wird dann rektifiziert (fraktioniert destilliert) und kommt als „Minzöl“ in den Handel (Mentholgehalt 30 bis 50%). Da es preiswerter ist als Pfefferminzöl, wird es gerne zur Verfälschung von Pfefferminzöl benutzt. In seiner Wirkung unterscheiden sich die beiden Öle kaum, Pfefferminzöl ist geruchlich feiner. Minzöl ist bei uns auch als „Japanisches Heilpflanzenöl“ bekannt.Arzneilich verwendete Pflanzenteile (Droge)
Die Pflanze selbst wird arzneilich nicht verwendet, sondern nur das aus dem blühenden Kraut gewonnene, vom Menthol teilweise befreite ätherische Öl („Minzöl“). Das im Handel befindliche Öl stammt aus Japan, China, Indien und Brasilien.
Inhaltsstoffe der Droge
Minzöl besteht zu 30 bis 50% aus (-)-Menthol; es enthält außerdem 15 bis 30% Menthon, 1 bis 5% Menthylacetat und andere Terpene.
Qualitätsbeschreibungen
Die Qualität des Minzöls (Menthae arvensis aetheroleum partim mentholum depletum) ist im Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur.) festgelegt.
Medizinische Anwendung
Anerkannte medizinische Anwendung
Innerlich bei funktionellen Magen-Darm-Beschwerden, die mit Blähungen verbunden sind, außerdem bei Gallebeschwerden und bei Katarrhen der Atemwege; äußerlich als Inhalat bei Katarrhen der Atemwege, als Einreibung bei Muskelschmerzen unbekannter Ursache und bei Nervenschmerzen (Kommission E).
Traditionelle Anwendung
Keine Listung als traditionelles Arzneimittel (§ 109 a).
Arzneiliche Drogenzubereitungen in Fertigarzneimitteln
Minzöl unverdünnt oder in halbfesten oder öligen Zubereitungen mit 5 bis 20% ätherisches Öl.
Dosierung
Fertigarzneimittel: siehe Packungsbeilage;
Innerlich: 1 bis 2 mal täglich 2 Tropfen Minzöl auf Zucker oder in Wasser einnehmen, Tagesdosis 3 bis 6 Tropfen.
Äußerlich: Zur Inhalation 3 bis 4 Tropfen Minzöl auf heißes Wasser geben und inhalieren.Hinweise
Innerliche Anwendung: Minzöl nicht anwenden bei Gallensteinleiden, Verschluss der Gallenwege, Gallenblasenentzündungen und Leberschäden.
Äußerliche Anwendung: Minzöl nicht direkt auf Schleimhäute oder verletzte Haut auftragen und nie im Bereich der Augen.
Bei Säuglingen und Kleinkindern bis zu 2 Jahren besteht die Gefahr eines Glottiskrampfs oder eines Atemstillstands, deshalb nicht im Gesicht auftragen. Vorsorglich wird von der Anwendung bei Kindern bis 4 Jahren abgeraten.Nebenwirkungen
Bei äußerlicher Anwendung gelegentlich Hautreizungen und Ekzeme, bei innerlicher Anwendung können bei magenempfindlichen Personen Magenbeschwerden auftreten.
Wechselwirkungen
Keine bekannt
- Mistel
Botanische Bezeichnung
Mistel – Viscum album L.
Familie
Mistelgewächse (Viscaceae)
Wissenswertes zur Pflanze
Die Mistel ist ein Halbschmarotzer, der vorwiegend auf Laubbäumen wächst und in den gemäßigten Zonen Europas und Asiens verbreitet ist. Als Halbschmarotzer lebt sie auf Bäumen und entzieht dem „Wirt“ nur Wasser und Nährsalze. Die energiereichen organischen Verbindungen produziert die Mistel selbst mit ihren eigenen, das ganze Jahr über grünen Blättern durch Photosynthese. Somit wird der Wirtsbaum durch Mistelbewuchs nicht nachhaltig geschädigt.
Wenn die Laubbäume im Herbst ihr Laub abgeworfen haben, erkennt man die Misteln auf Pappeln, Birken, Weiden und anderen Laubbäumen. Es sind kugelige, im Durchmesser etwa 1 m große Halbsträucher, an Vogelnester erinnernd. Aus einem kurzen Stamm entspringen grünbraune, gabelig verzweigte Zweige. Die Laubblätter sind ledrig, ganzrandig, lanzettlich bis breit-zungenförmig. Am Ende jedes Gabelgliedes sitzt eine Blüten tragende Spitze. Die Blüten selbst sind eher unscheinbar. Auffallend sind die erbsengroßen weißen Scheinbeeren mit ihrem schleimig klebrigen Inhalt, die sich aus den weiblichen Blüten bilden. Blütezeit ist Februar bis Mai, die Beeren reifen spät im Herbst. Nach einem alten Brauch werden grüne Mistelzweige mit den weißen Beeren in der Weihnachtszeit zur Abwehr von Dämonen an den Türen der Häuser angebracht.
Der lateinische Name Viscum album nimmt möglicherweise Bezug auf die Tatsache, dass früher aus den weißen Beeren der sog. Vogelleim hergestellt wurde (lat. ‚viscum’ = Leim). Damit bestrich man Leimruten und fing damit die als Mahlzeit begehrten Singvögel, vor allem die Misteldrossel (Turdus viscivorus). Die deutsche Bezeichnung „Mistel“ spielt darauf an, dass die Pflanze sich mit Hilfe des Vogelmists fortpflanzt. Die Beeren werden von Drosseln gefressen, wobei die Samen den Vogeldarm unverdaut passieren und so durch die Kotabscheidung verbreitet werden.Arzneilich verwendete Pflanzenteile (Droge)
Verwendet wird das getrocknete Kraut bestehend aus jüngeren Zweigen mit Blättern, Blüten und vereinzelten Früchten. Die Droge wird aus den Balkanländern, der Türkei und Russland eingeführt.
Inhaltsstoffe der Droge
Mistelkraut enthält Mistellektine (Ribosomen-inaktivierende Proteine), Oligopeptide (Viscotoxine 0,05-0,1%), Flavonoide, Lignane, Kaffeesäurederivate und Phytosterole.
Qualitätsbeschreibungen
Die Qualität von Mistelkraut (Visci herba) ist im Deutschen Arzneibuch (DAB) festgelegt.
Medizinische Anwendung
Anerkannte medizinische Anwendung
Zur Segmenttherapie bei degenerativ entzündlichen Gelenkerkrankungen durch Auslösung cuti-visceraler Reflexe nach Setzen lokaler Entzündungen durch intrakutane Injektionen; zur Palliativtherapie im Sinne einer unspezifischen Reiztherapie bei malignen Tumoren (Kommission E). Diese Anwendungsgebiete wurden von der Kommission E für Mistelkraut anerkannt; Mistelstängel und Mistelbeeren wurden mit Negativmonographien belegt (ungünstiges Nutzen-Risiko-Verhältnis).
Die von den Kommissionen E (Phytotherapie), C (Anthroposophie) und D (Homöopathie) erarbeiteten Aufbereitungsmonographien zur Mistel stammen aus den Jahren 1984 bis 1994. Auch nach dieser Zeit wurde und wird die immunstimulierende und krebsbekämpfende Wirkung der Mistel intensiv beforscht, wobei besonders die im Mistelkraut enthaltenen Mistellektine im Focus stehen. Sie beeinflussen die Freisetzung von Zytokinen, die als Mediatoren wichtige Prozesse des Immunsystems vermitteln und zwar durchaus auch im Sinne der Bekämpfung von Tumorzellen. Zytokine haben jedoch zwei Gesichter, denn sie können auch die Teilung von Tumorzellen stimulieren und somit außer der Verbesserung des Immunstatus eine Beschleunigung des Tumorwachstums bewirken. Klinische Studien mit Tumorpatienten, die mit Phytotherapeutika mit einem standardisierten Mistellektingehalt behandelt wurden, haben allerdings bisher keine bemerkenswerte Wirkung erkennen lassen. Es verbesserten sich jedoch die Lebensqualität, der Appetit, die Stimmungslage sowie der Allgemeinzustand und die Leistungsfähigkeit der Patienten. Die Studienlage hat zur Zulassung von Mistelinjektionspräparaten‚ zur Palliativtherapie im Sinne einer unspezifischen Reiztherapie bei malignen Tumoren’ geführt (allopathische Phytotherapie). Die Behandlung gehört in die Hände erfahrener Ärzte und Ärztinnen.
Ein anderer Denkansatz ist der Hintergrund der anthroposophischen Krebstherapie mit anthroposophischen Mistelpräparaten. Sie geht auf Rudolf Steiner zurück, der die Anwendung von Mistelextrakten in der Krebstherapie 1921 einführte. Er deklarierte die besondere Spiritualität der anthroposophischen Mistelpräparate im Rahmen seiner metaphysisch-esoterischen, dogmatischen Arzneimittellehre als kausalen Heilfaktor. Solche Präparate sind im Arzneimittelrecht den „Besonderen Therapierichtungen“ zugeordnet und dürfen nach den Erkenntnissen der Kommission C (ehemals zuständig für anthroposophische Arzneimittel) „zur Behandlung bösartiger und gutartiger Geschwulstkrankheiten, bösartiger Erkrankungen und begleitende Störungen der Blut bildenden Organe und zur Anregung der Knochenmarkstätigkeit und zur Vorbeugung gegen Rückfälle nach Geschwulstoperationen” angewendet werden. Diese Behandlungsform kann nur von dafür ausgebildeten Ärzten oder Ärztinnen vorgenommen werden. Der wissenschaftliche Beweis steht aus.Traditionelle Anwendung
Mistelkraut wird, auch in Kombination mit anderen Drogen, traditionell angewendet zur Unterstützung der Herz-Kreislauffunktion (traditionelle Anwendung nach § 109a).
Arzneiliche Drogenzubereitungen in Fertigarzneimitteln
Phytotherapie zur Palliativtherapie bei Tumoren
- wässriger Auszug in Injektionslösungen
- Fluidextrakt in Injektionslösungen
Phytotherapie zur Unterstützung der Kreislauffunktion
- geschnittene Droge zur Teebereitung
- Pulver in Tabletten
- Trockenextrakte in Dragees
- Tinktur und andere alkoholische Extrakte in Tropfen
- Urtinktur in Tropfen
Anthroposophische Arzneimittel zur Krebstherapie
- Frischpflanzenpresssäfte aus Mistelkraut verschiedener Wirtsbäume in Injektionslösungen
- Fermentierte wässrige Auszüge aus Apfelbaummistel in Injektionslösungen
Dosierung
Fertigarzneimittel: siehe Packungsbeilage;
Teeaufguss: Das Trinken von Misteltee oder die Einnahme von Mistelzubereitungen ist nur im traditionellen Sinne zur Unterstützung der Herz-Kreislauffunktion sinnvoll; so ist Mistelkraut Bestandteil verschiedener Herz-Kreislauf-Teemischungen; 1 bis 2 mal täglich 1 Tasse Misteltee trinken. Zur adjuvanten Therapie von Krebserkrankungen müssen Mistelzubereitungen grundsätzlich injiziert werden.Bereitung eines Teeaufgusses
2,5 g fein geschnittenes Mistelkraut wird mit kaltem Wasser übergossen und bei Raumtemperatur 10 bis 12 Stunden stehen gelassen und dann abgeseiht.
Hinweise
Eine Krebstherapie mit Mistelzubereitungen zur Injektion gehört in die Hand erfahrener Ärzte und Ärztinnen; sie ist nicht angezeigt bei Vorliegen einer Eiweiß-Überempfindlichkeit und bei chronisch-progredienten Infektionen (z.B. Tuberkulose) sowie bei akut entzündlichen und hoch fieberhaften Erkrankungen.
Während der Schwangerschaft und Stillzeit darf Mistelkraut in keiner Form angewendet werden.Nebenwirkungen
Bei Injektion von Mistelzubereitungen kann es zu Schüttelfrost, Fieber, Kopfschmerzen, pektanginösen Beschwerden, Kreislaufstörungen, allergischen Reaktionen, und zu entzündlichen Reizerscheinungen der Venen kommen; außerdem können sich am Injektionsort subkutane Knoten bilden, außerdem kann es zu Lymphknotenschwellungen und zur Aktivierung von Entzündungen und zu Symptomen einer Hirndruckerhöhung bei Hirn- und Rückenmarkstumoren kommen.
Wechselwirkungen
Mistelkraut soll nicht mit anderen Immunstimulanzien kombiniert werden.
- Mönchspfeffer
Botanische Bezeichnung
Mönchspfeffer oder Keuschlamm – Vitex agnus-castus L.
Familie
Lippenblütler (Lamiaceae)
Wissenswertes zur Pflanze
Mönchspfeffer oder Keuschlamm ist ein im gesamten Mittelmeer bis Westasien beheimateter Strauch und bildet dort im Küstenbereich und an Flussläufen dichte Bestände. Der Gattungsname Vitex (lat. ‚vitex’ = Radkranz, Radfelge, Radnabe) leitet sich vermutlich von griech. ‚vitilium’ (= Flechtwerk) ab und verweist auf die Verwendung der zähen und harten Zweige des Strauches zur Herstellung von Flechtzäunen. Der deutsche Pflanzenname „Keuschlamm“ ist eine wörtliche Übersetzung des Artepithetons agnus-castus (lat. ‚agnus’ = Lamm, und ‚castus’ = keusch). Es wird berichtet, dass die Früchte dieses Strauches von Mönchen in Klöstern gegessen wurden, quasi als Antaphrodisiakum, um die fleischliche Lust zu unterdrücken. Dies wird mit dem deutschen Namen Mönchspfeffer angedeutet, wobei der „Pfeffer“ vom pfefferartigen Aussehen und scharfen Geschmack der Früchte herrührt. Allerdings ist der Name wohl das Ergebnis einer ganzen Reihe von falschen Wortdeutungen.
Der Mönchspfeffer ist ein 3 bis 5 m hoher Strauch; charakteristisch sind die großen, handförmig geteilten, kreuzgegenständig stehenden Blätter. Jede der 5 bis 7 Fiedern sind ca. 10 cm lang und unterseits weißfilzig behaart, oberseits kahl. Die wohlriechenden kleinen Blüten sind zweilippig, blau bis fliederfarbig und stehen dicht in endständigen, ährenartigen Blütenständen. Blütezeit ist September/Oktober. Die 4-samigen Früchte erinnern wegen ihrer Farbe (rötlichschwarz) und ihrer Größe an schwarzen Pfeffer, auch schmecken sie scharf. Ihr Geruch ist eher salbeiartig.Arzneilich verwendete Pflanzenteile (Droge)
Verwendet werden die getrockneten Früchte. Die Droge stammt aus Wildsammlungen und kommt hauptsächlich aus Albanien und Marokko.
Inhaltsstoffe der Droge
Mönchspfefferfrüchte enthalten Iridoidglykoside, lipophile Flavonoide, Diterpene, ätherisches Öl und fettes Öl.
Qualitätsbeschreibungen
Die Qualität der Mönchspfefferfrüchte (Agni casti fructus) ist im Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur.) festgelegt.
Medizinische Anwendung
Anerkannte medizinische Anwendung
Bei Regeltempoanomalien (unregelmäßige Menstruation), prämenstruellen Beschwerden und Mastodynie (schmerzende Brüste) (Kommission E); beim prämenstruellen Syndrom einschließlich Spannungsgefühl und Schmerzen in den Brüsten; außerdem bei Menstruationsstörungen wie zu häufigen, zu wenigen oder fehlenden Regelblutungen (ESCOP).
Das HMPC hat für Mönchspfefferfrüchte die Anwendung beim prämenstruellen Syndrom als „medizinisch allgemein anerkannt“ („well-established medicinal use“) akzeptiert; siehe auch „Traditionelle Anwendung“.Traditionelle Anwendung
Mönchspfeffer wurde vom HMPC für das nachfolgende Anwendungsgebiet als traditionelles pflanzliches Arzneimittel (§ 39a AMG) eingestuft. Basierend auf langer Erfahrung kann Mönchspfefferfrüchte zur Behandlung leichter prämenstrueller Beschwerden eingesetzt werden (siehe auch „Anerkannte medizinische Anwendung“).
Arzneiliche Drogenzubereitungen in Fertigarzneimitteln
- Trockenextrakt in Tabletten und Kapseln
- Tinktur in Tropfen
- Urtinktur in Tropfen
Dosierung
Um die Wirkung zu gewährleisten, sollten Mönchspfefferfrüchte in Form von Fertigarzneimitteln angewendet werden; die Dosierung ist der Packungsbeilage zu entnehmen.
Bereitung eines Teeaufgusses
entfällt
Hinweise
Frauen mit einem östrogen-sensiblen Tumor müssen vor der Behandlung mit Mönchspfefferfrüchten um ärztlichen Rat fragen. Dies gilt auch für Frauen, die Dopaminagonisten, Dopaminantagonisten, Östrogene und Antiöstrogene einnehmen (mögliche Interaktionen), sowie für Frauen mit einer Hypophysenstörung in der Krankheitsgeschichte. Bei Prolactin-produzierenden Tumoren der Hypophyse besteht die Gefahr der Maskierung von Tumorsymptomen.
Für die Einnahme von Mönchspfefferfrüchten während der Schwangerschaft besteht keine Indikation; während der Stillzeit wird von der Einnahme von Mönchspfefferfrüchten abgeraten, da dadurch die Milchbildung beeinflusst werden kann. Für Anwendung bei Jugendlichen unter 18 Jahren und Kindern liegen noch keine Untersuchungen zur Unbedenklichkeit vor.Nebenwirkungen
Schwere allergische Reaktionen mit Gesichtsschwellungen, Atemnot und Schluckbeschwerden wurden beobachtet; berichtet wird auch über Hautreaktionen, Kopfschmerzen, Schwindel, gastrointestinale Beschwerden, Akne und Menstruationsbeschwerden (Häufigkeit nicht bekannt).
Wechselwirkungen
Mönchspfefferfrüchte haben eine dopaminerge Wirkung; bei gleichzeitiger Einnahme von Dopamin-Rezeptor-Antagonisten kann es deshalb zur gegenseitigen Wirkungsabschwächung kommen.
- Myrrhe
Botanische Bezeichnung
Echter Myrrhenstrauch – Commiphora myrrha (Nees) Engl.
Familie
Burseraceae
Wissenswertes zur Pflanze
Commiphora-Arten sind in den Trockengebieten des tropischen und subtropischen Afrikas sowie Arabiens verbreitet; einige Arten kommen auch auf Madagaskar und in Vorderindien vor. Es sind Sträucher oder kleine Bäume mit spitzen Sprossdornen und kleinen Blüten in Rispen an den Enden der Zweige. Myrrhe stammt wahrscheinlich von verschiedenen Commiphora-Arten und es ist nicht nachvollziehbar, aus welcher Strauchart die Myrrhe tatsächlich gewonnen wird, denn auch andere Commiphora-Arten scheiden solch ein Gummiharz aus. Sicher ist Commiphora myrrha der wichtigste Lieferant der Myrrhe
Arzneilich verwendete Pflanzenteile (Droge)
Myrrhe ist ein Ausscheidungsprodukt des Myrrhenstrauches. Sie wird in Harzgängen in der Rinde gebildet und tritt als flüssiges Gummiharz entweder spontan aus oder wenn man die Rinde des Strauches verletzt. An der Luft erstarrt das Harz dann zu unregelmäßigen, orangebraunen Stücken. Zur Gewinnung der Myrrhe wird die Rinde nach der Regenzeit von Juni bis August angeschnitten und die erhärtete Myrrhe abgesammelt. Die im Handel befindliche Droge stammt aus Sammlungen im Sudan, Jemen, Erithrea und Somalia.
Inhaltsstoffe der Droge
Als Gummiharz besteht die Myrrhe aus einer alkohollöslichen Harzfraktion (Diterpen- und Triterpensäuren) und einem wasserlöslichen Gummianteil aus Kohlenhydrate; der angenehme Geruch wird durch ätherisches Öl verursacht.
Qualitätsbeschreibungen
Die Qualität folgender Drogen bzw. Drogenzubereitungen ist im Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur.) festgelegt:
- Myrrhe (Myrrha)
- Myrrhentinktur (Myrrhae tinctura)
Medizinische Anwendung
Anerkannte medizinische Anwendung
Zur lokalen Behandlung leichter Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut, bei Entzündungen des Zahnfleischs und bei Prothesendruckstellen (Kommission E, ESCOP).Traditionelle Anwendung
In Kombination mit anderen Stoffen zur Unterstützung der Funktion der Schleimhäute im Mund- und Rachenbereich (traditionelle Anwendung nach § 109a).
Arzneiliche Drogenzubereitungen in Fertigarzneimitteln
Myrrhe wird in Form einer Tinktur (Myrrhentinktur) angewendet.
Dosierung
Myrrhentinktur mit einem Pinsel oder Wattestäbchen 2 bis 3-mal tägl. unverdünnt auftragen oder 5 – 10 Tropfen in ein Glas Wasser geben und damit den Mund spülen oder gurgeln.
Hinweise
Myrrhentinktur darf von Alkoholkranken nicht angewendet werden.
Während der Schwangerschaft, Stillzeit oder bei Kindern unter 12 Jahren Myrrhe nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt anwenden, da bisher noch keine Erfahrungen zur Unbedenklichkeit vorliegen.Nebenwirkungen
Keine bekannt
Wechselwirkungen
Keine bekannt